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DAS Journal:

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"Kamdzhalov- Musik ist überall"

 

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In meinen Träumen läutet es Sturm

Wie kommt es nur, dass wir noch lachen,

Dass uns noch freuen Brot und Wein,

Dass wir die Nächte nicht durchwachen,

Verfolgt von tausend Hilfeschrein.

Habt Ihr die Zeitung nicht gelesen,

Saht Ihr des Grauens Abbild nicht?

Wer kann, als wäre nichts gewesen,

In Frieden nachgehn seiner Pflicht?

Klopft nicht der Schrecken an das Fenster,

Rast nicht der Wahnsinn durch die Welt,

Siehst Du nicht stündlich die Gespenster

Vom blutigroten Trümmerfeld ?

Des Tags, im wohldurchheizten Raume:

Ein frierend Kind aus Hungerland,

Des Nachts, im atemlosen Traume:

Ein Antlitz, das Du einst gekannt.

Wie kommt es nur, dass Du am Morgen

Dies alles abtust wie ein Kleid

Und wieder trägst die kleinen Sorgen,

Die kleinen Freuden, tagbereit.

Die Klugen lächeln leicht ironisch:

Ça c'est la vie. Des Lebens Sinn.

Denn ihre Sorge heißt, lakonisch:

Wo gehen wir heute Abend hin?

Und nur der Toren Herz wird weise:

Sieh, auch der große Mensch ist klein.

Ihr lauten Lärmer, leise, leise,

Und lasst uns sehr bescheiden sein.

Mascha Kaléko

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In der Stille ist das Flüstern der Seele

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Eine einzige Minute kann alles bedeuten, einen flüchtigen Moment oder eine ganze Ewigkeit.

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Wenn ein Unglück geschieht oder ein großes Glück, dann vergeht die Zeit anders als sonst.

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Sie rast!

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Bleibt stehen!

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Sie dehnt sich unendlich aus!

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Jeder Augenblick bringt, in dem er flieht, etwas frisch Blühendes hervor.

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Mancher Augenblick verschlingt ein ganzes Leben!

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Platons Dialog, Das Gastmahl, ist das wohl einflussreichste philosophische Werk über die Liebe. Es erzählt von einem Gelage, das vermutlich im Jahr 416 vor Christus in der Villa des Tragödiendichters Agathon stattfand. Versammelt sind ein Arzt und ein Redner, der Philosoph Sokrates und der Dichter Aristophanes und der damals wohl berühmteste Grieche: Alkibiades, Olympiasieger, Herzensbrecher, gewitzter Feldherr. Ihn verband eine tiefe Freundschaft und berührende Liebe mit Sokrates.

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Aristophanes erklärt das Wesen der Liebe: Ursprünglich habe es neben Frauen und Männern noch ein drittes Geschlecht gegeben – die Kugelmenschen, eine Mischung aus Mann und Frau. Sie waren kugelrund, mit vier Armen, vier Beinen, zwei Köpfen und zwei Geschlechtsorganen, und rollten über die Erde wie Zirkusakrobaten. Die Kugelmenschen waren glücklich, doch ihr Glück stieg ihnen so sehr zu Kopf, dass Zeus und seine Mitgötter beschlossen, sie in die Schranken zu weisen. Der göttliche Hofschmied Hephaistos teilte die Kugelmenschen in zwei Hälften. Heraus kamen – wir Menschen. Statt elegant zu rollen, stolpern wir durchs Leben auf der Suche nach unserer anderen Hälfte. Das ist die Liebe, sagt Aristophanes, die Sehnsucht nach der verlorenen Vollständigkeit. Ein schiefes Bild, erwidert Sokrates. Der Liebende sei zwar auf der Suche, aber nicht nach einem anderen Menschen. In Unsterblichkeit mit dem Guten und Schönen vereint sein, danach strebe die wahre Liebe. Aristophanes’ Liebe sei davon nur ein müder Abklatsch, der schon im Diesseits verklinge.

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Der junge Alkibiades berichtet von seinen Annäherungsversuchen, nachdem ihm zu Ohren gekommen war, dass sein Lehrer Sokrates eine Schwäche für schöne Jünglinge haben solle. Sokrates bedeutet Alkidiades jedoch, dass er eine innere Schönheit in ihm sehe, die sehr viel mehr wert sei, als sein jugendliches Äußeres. Den Weg von der sinnlichen zur philosophischen Liebe beschreibt Platon im Symposion, indem er Sokrates berichten lässt, was er als Geheimnis von Diotima, einer Seherin, erfahren habe: Die sinnliche Liebe sei die Sehnsucht nach dem Schönen; wer aber nach Schönem strebe, der trachte von Natur aus danach, es ewig besitzen zu wollen, d.h. er trachtet nach Unsterblichkeit und zeugt Kinder, um durch diese unsterblich zu werden. Der Junge wendet sich also äußerer Schönheit zu und liebt einen einzigen Menschen. Dann bemerkt er die Schönheit eines anderen und erkennt, dass diese der seines Geliebten ähnlich und verwandt ist. Er kommt zu der Erkenntnis, dass alle Schönheit gleich ist und liebt, aus dieser Schlussfolgerung heraus, nun alle Menschen und nicht nur einen einzigen. Er beginnt, die Schönheit der Seele für wichtiger zu halten als die Schönheit des Körpers und gelangt schließlich zu der Erkenntnis, was das Wesen des Schönen in Wahrheit ist.

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Dieser Gedanke ist wiederrum eng verbunden mit Platons Ideenlehre. Inspiriert von der Enttäuschung über die Politik seiner Zeit, und der Ungerechtigkeit der Hinrichtung Sokrates´ schlussfolgert Platon: Wenn der Mensch im Staat zugrunde geht, stimmt etwas mit dem Staat selbst nicht. Die Lösung liege in der radikalen Besinnung auf sein Fundament, d.h. auf Gerechtigkeit. So gelangt Platon bei der Frage nach richtigem Verhalten zu dem Schluss, dass jeder Mensch wisse, was es mit den Tugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit, Besonnenheit, Frömmigkeit und Weisheit auf sich habe, da er in seiner Seele die Urbilder dieser Tugenden trage, welche seine Handlungen bestimmen können und sollen.

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Daraus ergibt sich die Frage, woher der Mensch die Urbilder in seiner Seele erhalten hat? Platon meint, er könne sie nicht durch Erfahrung während seiner zeitlichen Existenz erworben haben. Das Erkennen der Dinge sei lediglich ein Wiedererkennen, denn dem Menschen sei das Wissen um die Urbilder bereits vor  seiner zeitlichen Existenz zugekommen, in einem Dasein vor seiner Geburt. Platon spricht sich also für eine Präexistenz der Seele und ihre Unsterblichkeit aus. Seine Vorstellung vom Dasein vor der zeitlichen Existenz beschreibt er in seinem Werk Phaidros: Die Seelen fahren zusammen mit den Göttern durch den Himmel, wo sie dann die Urbilder erblicken. Die Sehnsucht nach diesem Erlebnis begleite den Menschen sein ganzes Leben lang.- >Göttliche Liebe -, Agape< -, die Liebe, die uns Glück, innere Wärme, Stärke, Freiheit und Entfaltung schenkt, kommt vom Himmel und kehrt zum Himmel zurück.

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Alle verehrten Helden, hatten wohlwollende Biografen. Sie zeichneten unermüdlich dessen Werdegang für die Nachwelt, mit einer Firnis der Legendenbildung, und stilisierten so den anbetungswürdigen nationalen Kämpfer. Doch die erstaunliche, wenn auch nicht klassische Erfolgsgeschichte des Dirigenten Yordan Kamdzhalov, beschreibt einen Menschen mit einem Löwenherz, der unermüdlich, trotz herrschender Misere, Hoffnungen und Träume mit höchstem, radikal ehrlich humanistischen Anspruch, in den Vordergrund stellt. Das Gute aber ist, dieses Porträt braucht gar keine wohlwollende Bilanzierung, denn wenngleich es auch die "andere Seite der Medaille" gibt, so schmälert diese nicht das gigantische Besteben, Werte vorzuleben, Orientierung zu geben und glaubhaftes Vorbild zu sein.

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Musik ist die Sprache unserer Träume,

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  die mit dem letzten Klang,

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in der Stille entschwinden.

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In ihr finden wir,

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in den Weiten,

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der unermesslichen Vielfalt der Klangfarben

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und ihrer Stille,

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Raum für tiefempfundene Liebe,

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für schmerzhafte Verzweiflung,

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das ichauflösende Glück,

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die Finsternis der Einsamkeit.

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Die Tonsprache ist Anfang und Ende der Wortsprache,

wie das Gefühl Anfang und Ende des Verstandes,

der Mythos Anfang und Ende der Geschichte,

die Lyrik Anfang und Ende der Dichtkunst ist. 

Richard Wagner 1813 - 1883

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O sink hernieder, Nacht der Liebe, gib Vergessen, dass ich lebe;
nimm mich auf in deinen Schoß, löse von der Welt mich los!
So stürben wir, um ungetrennt – ewig einig, ohne End’,
ohn’ Erwachen – ohn’ Erbangen – namenlos in Lieb’ umfangen,
ganz uns selbst gegeben, der Liebe nur zu leben!
Ohne Nennen, ohne Trennen, neu Erkennen, neu Entbrennen;
ewig endlos, ein-bewusst: heiß erglühter Brust höchste Liebeslust!

Richard Wagner - 1865 Tristan und Isolde

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Parsival:

Wer ist der Gral?

Gurnemanz:

Das sagt sich nicht;

doch bist du selbst zu ihm erkoren,

bleibt dir die Kunde unverloren. -

Und sieh! - Mich dünkt,

daß ich dich recht erkannt:

Kein Weg führt zu ihm

durch das Land,

und niemand könnte ihn beschreiten,

den er nicht selber möcht' geleiten.

Parsival:

Ich schreite kaum, -

doch wähn' ich mich schon weit.

Gurnemanz:

Du siehst, mein Sohn,

zum Raum wird hier die Zeit.

Richard Wagner Parsival 1882

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Wär' es möglich, den Geliebten zu erreichen durch den Tod,

Tausend Tode wollt' ich sterben, enden meiner Sehnsucht Not.

Es treiben mich brennende Lebensgewalten,

Gefühle, die ich nicht zügeln kann.

Und Gedanken, die sich zur Form gestalten,

Sie greifen mich wie Wölfe an.

Japanische Lyrik - Zehntausend Blättersammlung 400- 670 n. Chr.

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"Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamkeit.
Kein Mensch kennt den andern,
jeder ist allein"

Hermann Hesse - 1911 Gedichtband an seine Mutter

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„Jemanden lieben heißt, ihn so sehen, wie Gott ihn gemeint hat.

Es ist doch erstaunlich,

was ein einziger Sonnenstrahl mit der Seele des Menschen machen kann.“
Fjodor Dostojewski

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Ein Mensch ohne Leidenschaft ist ein Steinbild ohne Leben.
Keine große Tat geschah, deren Mutter sie nicht war.
Augustinus Aurelius (354 - 430), Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenvater und Heiliger

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"Man ist auch bei den Menschen einsam."
Saint-Exépury - Der kleine Prinz

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Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas
erscheint, das uns verbraucht, sondern als etwas,
das uns vollendet.
Antoine de Saint Exupéry
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Wenn die Seele schreit, hört es niemand.

Des Menschen Ohr ist dafür taub.

Ignoranz ist die höchste Form der Verachtung.

Ignoranz ist die größte Strafe.
Unbekannt

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Liebe ruft das Gute hervor,
das Gute bringt Leben, Licht
und Freiheit in unsere Seelen.
Beinsa Duno

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Wenn du sprichst,
Wacht mein buntes Herz auf.

Alle Vögel üben sich
Auf deinen Lippen.

Immerblau streut deine Stimme
Über den Weg;
Wo du erzählst, wird Himmel.

Deine Worte sind aus Lied geformt,
Ich traure, wenn du schweigst.

Singen hängt überall an dir -
Wie du wohl träumen magst?

Else Lasker- Schüler .

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Immer kommen am Morgen schmerzliche Farben,
Die sind wie deine Seele.

O, ich muß an dich denken,
Und überall blühen so traurige Augen.

Du hast deine warme Seele
Um mein verwittertes Herz geschlungen,
Und all seine dunklen Töne
Sind wie ferne Donner verklungen.

Else Lasker- Schüler .

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Ich bin der Hirsch und du das Reh,
Der Vogel du und ich der Baum,
Die Sonne du und ich der Schnee,
Du bist der Tag und ich der Traum.
Nachts aus meinem schlafenden Mund
Fliegt ein Goldvogel zu dir,
Hell ist seine Stimme, sein Flügel bunt,
Der singt dir das Lied von der Liebe,
Der singt dir das Lied von mir.
Hermann Hesse

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Schön und erhaben, ist die Freiheit, als Gesetzmäßigkeit der Natur!

Ein freies Leben führen wir, ein Leben voller Wonne.

Friedrich Schiller

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Alles gibt der unendliche Gott ganz,

alle Liebe, alle Freude, alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.

Johann Wolgang von Goethe

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>>> Yordan Kamdzhalov <<<

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Weggebeizt vom Strahlenwind deiner Sprache

das bunte Gerede des An-erlebten -

das hundert- züngige Mein-gedicht, das Genicht.

Ausgewirbelt, frei der Weg durch den menschengestaltigen Schnee,

der Büßerschnee, zu den gastlichen Gletscherstuben und -tischen.

Tief in der Zeitenschrunde,

beim Wabeneis wartet, ein Atemkristall, dein unumstößliches Zeugnis.

Paul Celan

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Weggebeizt vom Strahlenwind deiner Sprache
das bunte Gerede des An-erlebten -
das hundert- züngige Mein-gedicht, das Genicht.
Ausgewirbelt, frei der Weg durch den menschengestaltigen Schnee,
der Büßerschnee, zu den gastlichen Gletscherstuben und -tischen.
Tief in der Zeitenschrunde,
beim Wabeneis wartet, ein Atemkristall, dein unumstößliches Zeugnis.
Paul Celan
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Joseph Haydn

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Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze

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Musikkonzert Wien

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Arnold Schoenberg Chor

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Dirigent: Nikolaus Harnoncourt

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> Introduction

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> "Vater, vergib ihnen, denn sie ...

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> "Fürwahr, ich sag es dir, ...

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> "Frau, hier siehe deinen Sohn, ...

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> "Mein Gott, mein Gott, warum ...

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> Introduction 2

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> Jesus rufet: "Ach mich dürstet!"

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> "Es ist vollbracht"

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> "In deine Händ, o Herr ...

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> "Er ist nicht mehr"

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Ein großes Werk  -  Ein erhabenes Konzert

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Halleluja - Messias: G.F. Händel

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Messias: G.F. Händel

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Ein fantastisches Juwel!

Im Himmel gemacht!

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